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Gö4 – vom Bubentraum zum letzten Segelflug

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ergangenen Sonntag hatte nun unsere Gö4 endlich ihren langersehnten Saisonstart. Der erste Start für die Gö4 in diesem Jahr sollte auch der schöne Abschluss einer langen Fliegerlaufbahn für meinen Vater Eckart sein.

Sein erster Segelflug war 1954 auf dem Klippeneck in einer Gö4. Er hatte als junger Bub den 1. Platz in einem Modellflugwettbewerb gewonnen und somit einen Gastflug mit der Gö4. Vom Flugfieber gepackt begann er 1956 mit der Segelflugausbildung auf der Gö4 am Klippeneck. Der erste Alleinflug folgte kurz darauf auf dem Grunau-Baby III. 1958 absolvierte mein Vater dann auf der Gö4 seinen 5 Stunden Flug zur Erlangung des Silber-C im Hangflug am Klippeneck. Kaum vorstellbar, wie man 5 Stunden in einer Gö4 ausharren kann.

Nach dem Wegzug von Balingen und dem Wehrdienst bei der Bundeswehr endete vorerst die fliegerische Laufbahn meines Vaters, vorerst. Nach dem Studium und einem Job bei Boeing in Seattle brachte es ihn zurück nach Deutschland, wo er 1972 auf dem Hotzenwald die Fliegerei wieder aufnahm. Anfangs noch mit dem Janus und später mit der LS1-f waren meine Eltern mit meinem Bruder Marcus und mir viel unterwegs, sei es auf Wettbewerben oder in Südfrankreich. 2010 beendete mein Vater endgültig seine aktive Fliegerkarriere, um nun zusammen mit meiner Mutter auf Reisen zu gehen.

Sein sehnlichster Wunsch war stets, seinen letzten Segelflug auf dem Flugzeugtyp zu haben, mit dem auch alles begann, der Gö4.

Da wir im Fliegenden Museum Hahnweide das Glück haben, eine flugfähige Gö4 zu besitzen, konnte ich vergangenen Sonntag nun meinem Vater den Wunsch erfüllen und wir starteten 64 Jahre nach seinem ersten Flug auf der Gö4 gemeinsam mit unserer Gö4 zu seinem letzten Segelflug. Für mich war es ein besonderer Flug, zumal ich die Gö4 als Kind schon von Bildern und Erzählungen kannte.

Die alten Bilder zeigen die Gö4 D-9009 von den Balingern auf dem Klippeneck in den späten 50er Jahren.

 

Beitrag: Eric Neubonner      Bilder: Eckart, Dori, Eric Neubronner



martin konermann

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