Tilo auf Strecke mit der SHK
oller Konvergenzeintritt mit dem V-Leitwerksklassiker SHK
Nachdem mir heute unsere gute, schöne SHK unseres Fliegenden Museums Hahnweide so sehnsüchtig von der Hallendecke zuwinkte entschied ich mich kurzerhand um und bereitete das noch ganz in Holz gebaute erste Flugzeug meines Vater aus dem Jahr 1965 zum fliegen vor. Ich konnte mir’s dabei nicht verkneifen mein IGC Oudie als Logger in die Seitentasche zu stecken. Und wer hätte gedacht, dass es heute so einen klasse Tag geben würde!
Zunächst ging’s etwas zäh los und so ganz ohne akustisches Vario muss man sich doch erst mal wieder einfliegen. Hinter Münsingen kam ich dann zum ersten Mal richtig hoch und die Wolken nach Südwesten verlockten. Doch schon bald sah’s etwas nördlicher meines ursprünglichen Kurs noch viel atemberaubender aus – baute sich doch eine phantastische Konvergenzlinie auf. So richtig tiefschwarz und knackig – also nichts wie hin. Dass die Konvergenz ging konnte man an den vielen hoch ausfliegenden Klippeneckteilnehmern sehen. Und tatsächlich – nach anfänglich zögerlichen Vortasten ins Dunkle biss die Wolkenwurst endlich richtig an und ich konnte den Knüppel vorschieben. Erstaunlich, wie so ein 52 Jahre altes Holzflugzeug doch Fahrt machen kann. Weiter richtung Westen wurde es immer dunkler und immer besser und schon bald kam ich im reinen Geradeausflug dichter an die Basis ran. Und es stieg immer noch bärig! Da wurde es mir mulmig und ich wich dem satten Steigen nach Süden aus um nicht in die Wolken hereingezogen zu werden – etwas, was mir später im Flug noch mehrfach passierte! Vielen Dank an die Laichinger an die nette Hilfe und den problemlosen Rückschlepp zur Hahnweide 🙂 Beitrag: Tilo Holighaus Bilder: Tilo Holighaus
Bei Trochtelfingen wurde es dann bedrohlich schwarz und auch die ersten Tropfen knallten auf das Holz der alten Dame – also nix wie ab in den Süden. Aber auch das ging! Selbst gegen den Wind eine Groundspeed von über 130 Km/h ist schon eine Sache – wohlgemerkt ohne Wasserballast und mit Holz! Mit einem Schlag war ich dann hinter dem ganz dicken Schauer und konnte unter unspektakulären Wolken – immer noch zügig weiter nach Westen gleiten. Kurz vor Leipertingen drehte ich um und eilte wieder auf den imposanten ersten Congestus zu. Dieser sah im gleißenden Sonnenlicht fast schon unwirtlich schön aus. Die Blitze darin machten jedoch eher Angst…
Immer noch geradeausfliegen erreichte ich die brodelnden Fetzen unter der pechschwarzen Basis. Mittlerweile schon wieder etwas tiefer und es dauerte eine Weile, bis ich die tragende Linie fand. Als das Steigen in 1600m stärker wurde wagte ich den ersten Kreis seit gefühlten 100km – aber das war ein Fehler! Nach einem Kreis mit absoluten Anschlagssteigen war ich schon 300m höher und konnte das Steigen dann im anschließenden Geradeausflug garnicht mehr wegdrücken. Also wieder nach Süden, wo das Donautal so beschaulich in der schönen Sonne lag. Immer noch geradeausfliegend kam ich bis Ulm, wo sich eine größere, teilweise ausregnende Lücke auftat. Hier hochkreisen und durch den Regen nach Hause? Nee – das war mir zu heiß und so flog ich wieder nach Westen zurück – wiederum in brachialen Steigen. Helmut Grix berichtete, dass es hinter Münsingen nach Westen frei war (bis dahin regnete die Konvergenz im Norden heftig aus). Tatsächlich war ich auf einmal wieder dem Wolkentumult entwichen und konnte die Alb und die Teck aus knapp 50km sehen. Eigentlich war ich mir sicher, dass ich aus der Höhe nun problemlos nach Hause fliegen konnte, aber da machte mir flugs der immer heftigere Gegenwind einen Strich durch die Rechnung. Aus zunächst 400m Sicherheit waren es am Schluss ruck-zuck nur noch 100m. Das war mir zu heiß und ich änderte meinen Plan um nach Laichingen zu fliegen. Aber auch das wurde noch etwas spannend – wobei letztlich die gute alte SHK doch so ansprechend glitt, dass ich Laichingen sicher erreichte und dort mit einem Hallo empfangen wurde 🙂
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