GÖ1 WOLF kehrt zurück
GÖ1 WOLF kehrt nach über 70ig Jahren aus Südafrika an seinen Geburtsort zurück
Die GÖ1 WOLF war das erste von Wolf Hirth und Martin Schempp in Serie gebaute Segelflugzeug; Konstruktionsjahr 1935. Es wurden nahezu 100 Flugzeuge produziert, die je nach Ausstattung voll kunstflugtauglich waren. Nach unserer Kenntnis gibt es weltweit noch 4 Exemplare; eines in Brasilien, eines in USA, eines im Wasserkuppe-Museum und eben das aus Südafrika nun heimgekehrte. Keines dieser Flugzeuge ist z.Zt. flugtauglich. Nur der wunderschöne Nachbau von Otto Grau in Aalen Elchingen fliegt. Nach langer Überlegung entschloß sich Walter Walle aus Bloemfontein, SA, seine GÖ1 Wolf dem „Fliegenden Museum Hahnweide“, zu dessen Mitgliedern auch Hellmut Hirth zählt, zu überlassen. Dick Bradley von Soaring Safaries stellte freundlicherweise einen Platz für den Wolf in seinem Flugzeug-Container zur Verfügung, mit dem das Fliegerchen nach 3-wöchiger Seereise zum Royal Navy Gliding Club in Lee-on-the Solent, Südengland, gelangte. Die Regierung des Dritten Reiches schenkte diesen Wolf damals vor 1938 der South African Air Force. In dem Magazin „The Sailplane“ von Dez.1938 ist beschrieben, das Sergeant-Major Mayhew in dem „Defense Club“ WOLF die Pidsley Trophy für die National Championship gewann.
So machten Hellmut Hirth und ich uns am letzten Wochenende nach England auf, um die GÖ1 zu holen. Nach 10 stündiger Fahrt bis Calais und dem Übersetzen mit der Fähre nach Dover endete die erste Etappe auf dem Headcorn Aerodrome in Kent, wo auch der Tiger Moth Club beheimatet ist. Von mehreren Motorseglerausflügen mit Wolfgang wußte ich, daß es dort einen Pub, prima Duschen und morgens ein Full English Breakfast bei dem ansässigen Fallschirmspringerclub gibt. Die Übernachtung in unserem Hänger bei weit unter null Grad und einer ziemlich gesprächigen Schafherde mit Junglämmern in unserer Nachbarschaft wurde dann jedoch zu einem durchaus „sportlichen“ Ereignis. Nachdem wir am Sonntagmorgen dann wieder Normaltemperatur erreicht hatten, traten wir unseren 3-stündigen Trip zum Royal Navy Gliding Club in Lee-on-the Solent an. Wir wurden dort sehr herzlich von Dick Bradley mit seiner Frau Brenda und Chris Wills, Nick Newton und Graham Saw vom Vintage Glider Club empfangen. Dann kam der große Moment, wo wir den WOLF zum ersten Mal sehen durften. Er war mit mehreren Vorrichtungen sicher im Container verstaut und die anderen Flugzeuge bereits ausgeräumt, so daß wir ohne Probleme das Fliegerchen in unseren Hänger umladen konnten. Er machte auf den ersten Blick einen sehr passablen Eindruck, obwohl natürlich einiges an Arbeit angesagt ist. Nach einem genauso herzlichen Abschied von unserem Empfangskomitee kamen wir dann irgendwann bei Dunkelheit wieder in Headcorn an. Dort gings dann in den Pub, wo wir freudestrahlend die Vorräte an SPITFIRE Bitter dezimierten und danach…..the same procedure as at the beginning.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen, die uns geholfen haben, den WOLF zurück ins Ländle zu holen, allen voran natürlich bei Walter und Dick, nochmals sehr herzlich bedanken. Falls jemand zu diesem Flugzeug Informationen hat, würden wir uns sehr über eine Nachricht freuen.
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