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Goodwood Revival 2010

Goodwood Revival 2010 in Chichester, Südengland: Reisebericht von Martin Konermann
Charles Gordon-Lennox Earl of March and Kinrara hatte für sein Event gutes Wetter bestellt und so konnten wir 3 Tage lang die Zeitreise der 30-60iger Jahre zu Lande und zu Luft in vollen Zügen geniessen, nachdem Wolfgang und ich uns mit dem Motorsegler durch ziemlich schlechtes Wetter in Frankreich nach England gebastelt hatten. Eva und Stefan, Freunde von uns aus dem Flugsportgruppe Hanns Klemm e.V. waren mit dem großen Flieger angereist und gesellten sich in Goodwood zu uns. Hier ist wirklich alles vintage. Fährt man morgens zur Veranstaltung, begegnet man bereits im Straßenverkehr ähnlich vielen Oldtimern wie modernen Autos. Der Parkplatz vor dem Gelände birgt dann entsprechende Mengen an Autoveteranen, soweit das Auge reicht.
Die stilsicher ausstaffierte Menschenmenge (an diesem Wochenende 140000), die sich auf das Veranstaltungsgelände begibt, zeigt, daß alte Flugzeuge, Fahrzeuge und Motorräder hier bei weitem nicht der einzige Hingucker sind. Um die 3.9 km lange Rennstrecke ist alles liebevoll im Vintage Style gerichtet. Man findet u.a. im 1930iger Art Deco Stil ein nachgebautes Filmstudio (Richmond Studios), Autowerkstätten und die entsprechende Fassade für die Earls Court Motor Show, eine zeitgenössisch nachempfundene Automobilausstellung. Die Boxengassen für die Rennfahrzeuge und Motorräder tragen ein entsprechendes Flair. Untermalt wird das ganze durch den Sound der Rennmotoren. Aber mitunter kommt die Motorenmusik auch von oben. In regemäßigen Abständen präsentieren sich den Gästen Lancaster, Spitfire, Hurricane, Mustang und Bearcat im tiefen Verbandsüberflug. Weiterhin gibt es einen schönen Jahrmarkt mit historischen Fahrgeschäften zu bestaunen, der mich wieder in die Kindheit beamte. Auf dem großen Flohmarkt kann man sich stilgerecht einkleiden oder auch Anregeungen für das nächste Mal holen. Die neueste Errungenschaft in Goodwood ist ein Supermarkt, in dem allen Verpackungen im Stil der 60iger Jahre ausgeführt sind; einfach irre oder halt very british. Auf zahlreichen Bühnen gibt es Livemusik. Die Cadillac Kings z.B. heizen da den Besuchern mit ihren Rhytmen heftig ein und animieren zahlreiche Enthusiasten zu Lindy Hop oder Rock´n Roll. Ein besonderes Schmankerl ist der Concours d`Elegance für historische Flugzeuge, die flugfähig und vor 1966 gebaut sein müssen. So konnten wir dieses Jahr die einzige noch fliegende Hawker Demon oder das Sikorsky-Flugboot bestaunen, das in dem Film Aviator mitspielte. Dann gab es auch so seltene Pretiziosen wie Chilton oder Percival Gull zu sehen. Samstags ist Ladies Day. Dann wird von einer Jury die schönste Besucherin auf dem Campus ausgewählt. Keine leichte Aufgabe, denn eigentlich sieht man die ganze Zeit nur anmutige Damen in schönen Kleidern oder Uniformen.
Aber was wäre Great Britain ohne Engländer, die sich auf dem Gelände an allen möglichen und unmöglichen Orten einem ausschweifenden Picknick hingeben. Goodwood Revival ist wie ein Jetlag. Man braucht einige Tage, um wieder ins normale Leben zurück zu finden.


martin konermann

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